Heimat- und Geschichtsverein Dorste e.V.

Auf der Suche nach unserer geschichtlichen und kulturellen Vergangenheit!

Edelhofsagen

In Dorste wohnte auf dem Schlosse das Geschlecht der Freiherren von Hedemann bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Als die Familie fortzog, geschahen noch oft verwunderliche Dinge. Als einst Leute um Mitternacht vom Dreschen nach Hause gingen, lag ein prächtiger weißer Hund vor der Tür des Schlosses und ließ sie nicht hinein. Um 1 Uhr war er verschwunden. Als sie den Flur betraten, fanden sie eine seidene Schürze. Man machte es im Dorfe bekannt; aber es meldete sich kein Eigentümer. Ein anderes Mal stand um Mitternacht auf dem Flur eine zwergenkleine Gestalt. Sie verschwand sogleich in dem Geisterloch in der Wand.

Oft rappelte es des Nachts in der Küche im Geschirr. Man hörte Scherben klirren. Am Morgen war jedoch nichts entzwei. Jede Nacht kam nämlich die Gräfin die Treppe des Schlosses herauf und ging in die Küche. Ein Mann stellte sich mit dem Gewehr vor die Tür, flog aber, von Geisterhand ergriffen, zur Seite, als die Gräfin kam. Da setzte sich seine Frau auf einen Stuhl, den sie auf der Innenseite vor die Tür stellte. Doch ihr erging es ebenso. Die Gräfin verschwand stets durch ein Loch im Boden. Man schlug einen Pflock hinein. Seitdem war Ruhe in der Küche. Doch hörte man oft noch Kleiderrauschen. Von 12 bis 1 Uhr nachts geht Frau von Hedemann durchs Haus. Wem sie freundlich gestimmt ist, den nimmt sie mit in die Schatzkammer.

Einst musste ein Mädchen nachts in den Keller. Da sah sie einen Sarg stehen. Darin lag von Hedemann mit seiner Frau und einem kleinen Kinde. In der Geisterstunde fährt der alte Hedemann in einer Kutsche durch die Burgstelle und hält um 1 Uhr vor dem Schlosse.

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