Die Fee im Hellenberg
Ein armer Knabe hatte sich beim Holzsuchen im Lichtenstein verirrt. Bei völliger Dunkelheit kam er an eine steile Felswand am Hellenberg. Die bloßen Füße schmerzten ihn. Weinend legte er sich unter einen Felsvorsprung und schlief ein. Da hatte er einen Traum. Aus der Felswand trat eine wunderschöne Fee heraus. Sie beugte sich über ihn und sah seine wunden Füße. Da nahm sie ein Kästchen mit Salbe hervor und bestrich seine Wunden. Als sie die zerrissenen Kleider des Knaben sah, holte sie ein Geldstück hervor und legte es zu der Salbe ins Kästchen, stellte beides neben den Knaben und verschwand.
Als der Knabe am anderen Morgen erwachte, fiel ihm sein Traum wieder ein. Aber wie erstaunte er, als das Kästchen wirklich neben ihm stand. Von nun an ging es ihm gut. Die Salbe heilte jede Wunde. Nahm er das Silberstück aus dem Kästchen, so war am nächsten Morgen ein neues darin. Jedes Jahr brachte er der Fee an dem Tage, wo sie ihn beschenkt hatte, einen Blumenstrauß. Als der Knabe, der jetzt ein Greis war, aber starb war das Kästchen verschwunden.