Der Räuber im Lichtenstein
Auf dem Lichtenstein lebte einst ein Raubritter. Niemand war vor ihm sicher. Die Leute wussten aber nicht, woher der Räuber kam; denn er hatte seinen Pferden die Hufeisen verkehrt aufgeschlagen, so dass die Verfolger durch die Spur in die Irre geführt wurden. Einst ertappten sie den Räuber auf frischer Tat, und er konnte nicht mehr zur Burg zurückkehren.
Da jagte er eilig davon, wurde aber auf die Klippen bis Katzenstein getrieben. In seiner Todesangst gab er dem Ross die Sporen und wagte den Sprung in den Abgrund. Sein Ross zerschmetterte. Sein weiter Mantel aber blähte sich im Winde auf und trug ihn sicher und ungefährdet auf den Boden. Er entkam in den Harz, gab sein böses Leben auf und lebte forthin von seiner Hände Arbeit.