3 Befestigungsanlagen
Quellen:
− Aufgebauer, Peter (1998): Burg - Kloster - Stadt. Zur mittelalterlichen Geschichte
des südlichen Niedersachsen, Concilium medii aevi 1
− Kühlhorn, Erhard (Hrsg. (1970): Historisch-Landeskundliche Expansionskarte von
Niedersachsen, Blatt Osterode am Harz, Kommissionsverlag August Lax,
Hildesheim
− Max, Georg (1869): Die Burgen auf der Südwestseite des Harzes, Zeitschrift des
Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde 2
Burgen
Analog zu den im Gebiet des Harzvorlandes auftretenden Konflikten wurden Befestigungsanlagen erbaut. Am weitesten zurück reicht die Geschichte der Pipinsburg bei Osterode, die wohl schon vor Christi Geburt bestand. Sie wurde im Zuge der fränkisch-sächsischen Kriege im 8. Jh. ausgebaut. Nach ihrer Machtübernahme bauten die Liudolfinger mit der allgemeinen Landeserschließung
auch Burgen, unter anderem wohl die Burg Lichtenstein.
Es handelte sich dabei in den meisten Fällen um an strategisch günstigen Stellen gelegene massive
Befestigungsanlagen, die meist mit einem Wall oder einem Graben umgeben waren. Der Bau erfolgte durch Ritter, also Adelige geringen und mittleren Standes, an die weite Waldgebiete als Lehen vergeben waren.
Ab ca. 1150, als die Burgenbesitzer verstärkt Lehensleute der Welfen wurden, kam den Burgen eine stärkere Bedeutung als Verwaltungssitz der umliegenden Ländereien zu. Später wurden diese z.T. zu formellen Verwaltungen (Gerichte, Ämter) weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür ist die Katlenburg.
Im Gegensatz dazu steht ab dem Hochmittelalter die Turmburg (oder Motte, falls künstlich angelegter
Baugrund). Sie besteht aus einem wallumgebenen Turm und war möglicherweise nur in Kriegszeiten bewohnt. Beispiele sind Anlagen in Wulften und Hattorf.
Ab dem Spätmittelalter kommt das „Feste Haus“ zur Gruppe der Befestigungsanlagen hinzu. Diese Gebäude waren meist Teil eines herrschaftlichen Gutshofes und dienten als Wohnraum. Allerdings waren sie leicht befestigt und konnten als Rückzugsort bei Krieg dienen.
Der Herrschaftssitz in Düna umfasst ein festes Haus.
Daneben gibt es einige feste Häuser, die bei Krieg als Fliehburg fungierten, in Friedenszeiten jedoch andere Funktionen hatten oder nicht bewohnt waren. Ein Beispiel dafür ist die Kirche der Wüstung Möttlingerode.
In jedem Fall war es für die Bevölkerung in den Dörfern wichtig, bei einem Angriff Zuflucht in einer
Befestigungsanlage finden zu können. Da es im Spätmittelalter häufiger als zuvor zu Auseinandersetzungen in Form von Fehden kam, nahm die Bedeutung dieser Zufluchtsorte zu. Das Wüstwerden von Orten wird daher auch darauf zurückgeführt, dass die betroffenen Dörfer nicht über solche Fluchtanlagen verfügten und sich die Bevölkerung an Orten ansiedelte, die besseren Schutz boten.
Rückschlüsse für die Geschichte Dorstes
Wie auf der Karte zu sehen, verfügte eine Reihen von Dörfern über Befestigungsanlagen. In Dorste weist die „Burgstelle“ auf eine solche Anlage hin, sichere Erkenntnisse darüber gibt es aber nicht. Dadurch könnte Dorste für Einwohner umliegender kleiner Dörfer attraktiv geworden sein.
Quelle: http://burgrekonstruktion.de
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